Bericht aus: Rhein-Zeitung, Siegen/Kreis Altenkirchen vom 22. September 2022
Areal soll Windpark werden: BUND will Siegerland-Flughafen stilllegen
Der BUND des Kreises Altenkirchen schlägt vor, den Siegerland-Flughafen stillzulegen und das Areal stattdessen im großen Stil für Windkraftanlagen zu nutzen.
In einer Presseerklärung des BUND heißt es: „In unserer Region bietet der seit vielen Jahren wohl eher wenig genutzte und nicht unumstrittene Regionalflughafen Siegerland in zentraler Lage im Dreiländereck von Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen die ideale Chance für ein gemeinsames, nachhaltiges Handeln in Sachen Energieeffizienz, Klimaschutz und Naturschutz.“ Hier müsse, fordert der BUND, über die Kreis- und Landesgrenzen hinaus zusammengearbeitet werden —und spricht insbesondere die Landräte des AK-Landes und des Kreises Siegen-Wittgenstein an.
Dies sei auch eine Frage der Generationengerechtigkeit, heißt es weiter. Man wolle Politiker aller Couleur beim Wort nehmen, die von „Umdenken und sogar von einer Zeitenwende“ sprechen. Handeln sei sofort vonnöten: „Bei der Umsetzung der guten Absichten sind die Politiker auf der unteren politischen Ebene in Ländern und Kommunen gefordert. Sie kennen die konkreten Gegebenheiten vor Ort am besten, bei denen man ansetzen kann. „Vor allem die Landräte sind wegen ihres politischen Einflusses gefragt“, heißt es. „Eine übergeordnete Zusammenarbeit ist aus unserer Sicht sinnvoll, notwendig und hat die Aussicht auf effektives Handeln.“
Der BUND erinnert daran, dass der Siegener Landrat Andreas Müller schon „schwimmende Solarmodule auf unseren Talsperren“ vorgeschlagen habe und lobt dessen Kreativität, Mut und Zivilcourage gefragt sind, um die Diskussion zu Klimaschutz und Energie(wende) voranzubringen“.

Umwidmung bringe größeren Mehrwert
Der Siegerland-Flughafen sei ein „seit jeher defizitäres Unternehmen, das vom Kreis Siegen-Wittgenstein mit jährlich rund 700.000 Euro (Stand 2019) subventioniert werden muss“. Das Areal biete sich daher „an für den Umbau zu einem zentralen Energiezentrum (Windkraft und Solarenergie), denn der Siegerland-Flughafen ist auch der zweithöchstgelegene Verkehrsflughafen Deutschlands“.
Der heimischen Wirtschaft, insbesondere den mittelständischen Betrieben im Dreiländereck, würde eine solche „Umwidmung“ laut BUND einen weitaus größeren Mehrwert bringen „als es der Siegerland-Flughafen je könnte“.
Mit großer Wahrscheinlichkeit würden sich zur Finanzierung dieses Projektes private Investoren vor Ort finden, prognostiziert die Umweltschutzorganisation: „Der Kreis Siegen-Wittgenstein könnte so den jährlichen Subventionsballast abwerfen und damit den Steuerzahler entlasten. Das ließe sich auch politisch den Bürgern gut vermitteln. Ein Prestigeobjekt wie der Regionalflughafen Siegerland ist nicht mehr zeitgemäß. Es dürfte keinem Politiker schwerfallen, dies in der breiten Öffentlichkeit zu kommunizieren. Die Notwendigkeit, neue und nachhaltige Energiequellen zu generieren, ist im Bewusstsein der meisten Menschen angekommen.“

Landräte sind gefordert
Vor allem die Kommunalpolitiker seien aufgerufen, gemeinsam, ohne politische Scheuklappen, ohne Rücksicht auf Lobbyisten und Einzelinteressen in ihren Regionen alles zu unternehmen, um die Energiekrise abzufedern: „Mit dem Umbau des Regionalflughafens Siegerland in ein Energiezentrum bietet sich für die angrenzenden Landkreise des Dreiländerecks eine einmalige Chance dazu.“ Den bisherigen Nutzern des Flughafens könne man genügend Ausweichmöglichkeiten anbieten: „In geringer Entfernung vom Flugplatz befinden sich nicht weniger als neun Verkehrslandeplätze bzw. Sonderlandeplätze, darunter die in Gießen/Wetzlar und Herborn.
Konkret wendet sich der BUND an die Landräte im Dreiländereck: Andreas Müller für den Kreis Siegen-Wittgenstein, Peter Enders für den Kreis Altenkirchen, ferner an Achim Hallerbach für den Kreis Neuwied, Achim Schwickert für den Westerwaldkreis und Wolfgang Schuster für den Lahn-Dill-Kreis. Ein „Energiezentrum Siegerland“ könnte zu einem Vorzeigeprojekt über die Region hinaus werden. sei

Argumente des BUND für einen Windpark auf dem Gelände
Der BUND nennt weitere Gründe, warum der Siegerland-Flughafen zugunsten von Windkraftanlagen stillgelegt werden sollte:
die bereits vorhandene Infrastruktur könnte kaum besser geeignet sein
ein neuer Flächenverbrauch würde vermieden
die Neuversiegelung von Flächen würde weitgehend entfallen (die dort errichteten Windräder und Solaranlagen       würden Wälder und Böden (Ackerflächen) nicht belasten)
die Anlagen würden das Landschaftsbild nicht verschandeln
es gäbe keine oder kaum Probleme mit der Abstandsregel
die Planungs- und Genehmigungsverfahren würden schneller und unkomplizierter ablaufen, da es sich nur um ein einziges Projekt handelt
man könnte sich der Unterstützung von Bund und Ländern sicher sein
soweit es in Zusammenarbeit mit Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen zu einer innovativen Zusammenarbeit kommt, könnten eventuell Steuermittel nach dem „Gesetz zur steuerlichen Förderung und Entwicklung“ (1. Januar 2020) in Anspruch genommen werden
Es gäbe auf dem Gelände Platz für eine Kombination aus Wind-, Sonnen- und Bio(gas)energie sowie großvolumiger Elektrospeicher, Ladestationen für E-Autos
die umliegenden Gemeinden könnten (und sollten) durch ein entsprechendes Beteiligungsmodell eingebunden werden

Link zum Artikel:

Areal soll Windpark werden: BUND will Siegerland-Flughafen stilllegen – Kreis Altenkirchen – Rhein-Zeitung

 

Rhein-Zeitung: BUND will Siegerland Flughafen stilllegen

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